Die Praktikantinnen Anna Aldawoodi, Jennifer Treiber und Hannah Betz aus der Fachakademie für Sozialpädagogik der Stiftung Hensoltshöhe in Gunzenhausen berichten über ihr zweiwöchiges Praktikum:
„Während unserer Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin haben wir die Möglichkeit, verschiedene Praktika zu absolvieren. Eines davon ist das zweiwöchige „Praktikum Situationsansatz Gunzenhausen“ in der Kindertagesstätte Sankt Michael Frickenfelden. Vordergründig ging es dabei um das Thema Partizipation, also das Mitbestimmungsrecht und die Mitbeteiligung der Kinder an wesentlichen Entscheidungen. Aber auch die Schulung der Teamfähigkeit unter uns Praktikantinnen sowie die Beobachtung, Interpretation und pädagogisch korrekte Schlussfolgerung vieler Situationen sollte nicht zu kurz kommen.
Am ersten Tag hatten wir Zeit, uns gegenseitig kennenzulernen und die Kinder intensiv zu beobachten. Aus den beobachteten Interessen konnten wir fünf verschiedenen Themen herausfiltern, aus welchen sich die Kinder während einer geheimen Wahl zwei aussuchten. Die meisten Kinder stimmten für das Thema Mittelalter.
Weiterhin wurde demokratisch bestimmt, wie unsere Gruppe heißen und welche Regeln gelten sollten. Außerdem spielten wir eine Klanggeschichte von Ritter Kunibert und Burgfräulein Kunigunde, klärten viele Fragen über das Thema Mittelalter, halfen einem Ritter beim Anziehen seiner Rüstung und überwanden einen mittelalterlichen Bewegungsparcours mit vielen Hindernissen. Auch kreative Aktivitäten durften natürlich nicht fehlen, weshalb wir einen Wurf-Fangbecher in Form einer Burg gestalteten sowie Namen- und Ausweisschilder bastelten. Den Rest der zweiten Woche bereiteten wir uns gemeinsam mit den Kindern auf ein großes Abschlussfest vor, bei dem ein von den Kindern aufgeführtes Theaterstück und ein mittelalterliches Festessen an einer großen Tafel nicht fehlten. Weil ein wesentlicher Bestandteil des Praktikums außerdem aus einer Dokumentationsmethode bestand, gestalteten wir zwei Wochenrückblicke, auf denen die Aktivitäten der einzelnen Tage beschrieben und für Eltern sowie weitere Kita-Besucher zugänglich gemacht wurden.
Das Thema „Mittelalter“ fesselte die Kinder so sehr, dass sie auch im alltäglichen Gruppengeschehen Bilder malten, Burgen bauten, Rollenspiele über Ritter Kunibert und Burgfräulein Kunigunde spielten und Schwerter bastelten.
Letztendlich durften wir sowohl unsere pädagogische Arbeit als auch die Kinder von einer neuen Seite kennenlernen und konnten Paradebeispiele für gelungene Partizipation erleben, die uns sicherlich in unserem späteren Arbeitsleben begleiten und auch den Kindern in Erinnerung bleiben werden."